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Death Valley

Freitag, 20. August 2010

Um kurz vor 6 Uhr sind wir heute schon unterwegs. Schön so früh am morgen. Noch ist fast niemand unterwegs. Und schon ist es wieder sehr warm sodass wir unser Dach gleich aufmachen können. Unser Ziel heute Morgen sind die Stovepipe Wells mit den Mesquite Sand Dunes. Auf dem Weg dorthin machen wir einen ersten Zwischenstopp bei den Harmony Borax Works. Dort steht eine ehemalige Produktionsanlage aus dem Jahre 1883 in der das in der Gegend abgebaute Borax, ein Mineral das vor allem für die Glasherstellung und für die Seifenindustrie benötigt wird, verarbeitet wurde.


Von den Borax Works aus kann man durch die Mustard Canyon’s einen sehr empfehlenswerten Weg zurück zur 190 nehmen. Gleich am Anfang sehen wir in etwa 100 Metern Entfernung einen Coyoten auf der suche nach Futter. Weiter geht es auf der Einbahn-Schotterpiste durch eine surreale Landschaft aus senffarbenen Hügeln.

Zurück auf der 190 erreichen wir nach gut einer halben Stunde die Mesquite Sand Dunes. Schon beim ersten Aussichtspunkt entscheiden wir uns über einen kaum sichtbaren Feldweg durch das Devils Cornfield zu den Ausläufern der Sanddünen zu wandern. Wir dachten es sei der einzige Weg in die Dünen... Gut einen Kilometer geht es auf dem festen und sehr holprigen Weg zu den Dünen. Cool so mit dem Rolli durch den Sand, als wären wir mitten in der Wüste. Ohne die dicken Räder und dem Vorsatzrad wäre diese Tour schwer machbar und wenn dann nicht ohne dauerndes hängen bleiben. Trotz der Hitze ist es ein super Gefühl und Erlebnis ohne Auto ein Stück zu gehen/rollen, morgens in der Gluthitze. Der Wind ist ziemlich Stark und genau so heiß. Die Haut brennt richtig. Ihr denkt jetzt bestimmt, die hat einen Vogel. Nein im Ernst, das Gefühl werde ich nicht mehr vergessen... Gegen ende wird der Weg leider sehr Sandig. Dadurch wird es immer schwieriger mit dem Rollstuhl vorwärts zu kommen. In den ersten Ausläufern der Dünen ist Schluss mit weiterkommen und so warte ich eine Weile bis Patrick sich mit fotografieren und filmen in den Dünen ausgetobt hat. Genial wie ruhig es hier ist wenn man alleine ist... Auf dem Rückweg zum Auto merken wir wie schnell hier die Temperaturen steigen.

Bevor wir wieder zurückfahren wollen wir noch weiter nach Stove Pipe Wells Village. Schon nach kurzer Fahrt erreichen wir den offiziellen Aussichtspunkt zum imposantesten Teil der Mesquite Sand Dunes. Diesen Parkplatz gibt es noch nicht so lange, denn Patrick hat trotz früherer Besuche hier, davon nichts gewusst... Da es unterdessen immer heißer wird und wir zuvor schlechte Erfahrungen mit weichem Sand gemacht haben entscheiden wir uns die Dünen nur von weitem zu genießen.

In Stovepipe Wells machen wir einen Mittagsstopp. Bei Kaffee und amerikanischen Sandwiches verarbeiten wir das zuvor erlebte. Seit dem ersten Ausflug steigern wir so langsam die Schwierigkeit unserer Wanderungen. In den ersten Tagen haben wir schon mehr gewagt als im letzten Jahr mit dem normalen Rollstuhl. Mal sehen was wir noch alles erleben werden...

Erst Mittag. Da wäre es schade schon zurück ins Hotel. Unser Tagesziel haben wir ja schon hinter uns. Nach kurzem Studium der Karte steht unser nächstes Ziel schnell fest: Auf zum Zabriskie Point.

Der Zabriskie Point ist für seine bizarren Erosionslandschaften bekannt. Der Weg dorthin führt uns wieder an der Furnace Creek Ranch und dem gleichnamigen Inn vorbei. Ein paar Kilometer nach dem Inn zweigt die kurze Stichstrasse rechts zum Parkplatz des Aussichtspunktes ab. Hier merken wir mal wieder dass wir nicht die einzigen Touristen sind... Wir parken unser Cabrio im Schatten eines riesigen Wohnmobiles und fragen uns dann als erstes ob wir uns in der Mittagshitze die sehr steile Strasse zum Aussichtspunkt antun sollen. Wir sind ja nicht zum Spaß hier ;-) Also überredet mich Patrick für diesen Ausflug... Mit mehreren Zwischenstopps erreichen wir, Pattrick sehr außer Atem, den ehemaligen Parklatz und heutigen Aussichtspunkt. Der Ausblick hier ist gewaltig. Es ist unglaublich was die Natur erschaffen kann... Nach ausgiebigem genießen der Aussicht machen wir uns auf den nicht minder schwierigen Abstieg über die steile Strasse. Bevor wir zurück ins Hotel fahren zeigt mir Patrick noch den Twenty Mule Team Canyon. Wieder eine holprige Einbahnstrasse die sehr kurvenreich durch eine weitere bizarre Landschaft hier im Death Valley führt.

Zurück im Hotel besuchen wir noch das zugehörige Freilichtmuseum. Dort sieht man allerlei Gerätschaften mit denen hier früher Borax abgebaut wurde. Weil es so heiß ist findet man uns aber bald darauf in der einzigen Bar hier wieder... Ein kühles, lokales Bier ist doch nicht zu verachten. Den sterneklaren und sehr warmen Abend verbringen wir dann noch bei einem guten Glas Wein auf unserem kleinen Balkon.

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